Die Wüste bebt: Der Große Preis von Bahrain, dritter Saisonlauf der Formel 1-Weltmeisterschaft 2017, war gekennzeichnet von harten Zweikämpfen und vielen Positionswechseln. Nicht alle davon endeten für die Renault Sport F1 Piloten wunschgemäß. Doch am Ende ließ der deutsche Neuzugang Nico Hülkenberg das Renault Team jubeln – und auch Jolyon Palmer schloss ein zwischenzeitlich schwieriges Rennen versöhnlich ab.
Der mitten in die bahrainische Wüste gepflanzte Sakhir International Circuit sieht nicht nur prächtig aus, er steht auch für spannende, umkämpfte Rennwochenenden. Das gilt ganz besonders für das eng beieinander liegende Mittelfeld der Formel 1. Nicht selten entscheiden Hundertstelsekunden darüber, ob ein Fahrer in Tuchfühlung zur Spitze startet oder sich nach hinten orientieren muss, ob er im Rennen Punkte ergattert oder leer ausgeht. In den ersten beiden Läufen war für Renault Sport F1 jeweils Letzteres eingetroffen. Das Team hatte zwar überzeugt, aber noch nichts Zählbares mit nach Hause genommen.
In Bahrain sollte nun der Knoten platzen. Und tatsächlich setzte die gelb-schwarze Werksmannschaft im Qualifying ein viel beachtetes Ausrufzeichen: Beide Piloten qualifizierten sich für den dritten und letzten Abschnitt des Zeitfahrens – ein Erfolgserlebnis, das im gesamten vorigen Jahr nicht einmal gelungen war. Nico Hülkenberg brillierte mit Startplatz sieben und Jolyon Palmer erzielte als Zehnter das beste Qualifying-Ergebnis seiner bisherigen Karriere.
Beinharte Zweikämpfe der Renault Sport F1 Piloten
Der Start des Rennens verlief allerdings weniger wunschgemäß: Nico und Jolyon büßten in der ersten Runde Positionen ein. Knapp vor den ersten geplanten Boxenstopps löste dann ein Unfall zweier Konkurrenten eine Safety Car-Phase aus. Die Strategen von Renault Sport F1 holten beide Autos zum vorzeitigen Reifenwechsel an die Box. Da aber praktisch das gesamte Feld diese Taktik verfolgte, änderte ich zunächst nichts an den Positionen. Hülkenberg fuhr sicher auf Top-Ten-Kurs, Palmer setzte sich in teils knallharten Zweikämpfen mit seinen Gegnern auseinander. Berührungen blieben nicht aus – doch selbst als ein Teil des Frontflügels im Duell wegflog, steckte der Brite nicht zurück.
Die Zielflagge passierte Palmer letztlich als 13., während Hülkenberg in der Schlussphase noch zwei Gegner schnappte und mit Rang neun die ersten WM-Punkte des Jahres für Renault einfuhr. „Ich musste ziemlich mit dem Auto kämpfen“, gab der Niederrheiner zu. „Im Qualifying waren wir besser als im Rennen, denn über die 57-Runden-Distanz kamen einige Dinge zum Vorschein, die wir verbessern müssen. Zum Glück testen wir hier am Dienstag und können unsere Erkenntnisse sofort umsetzen. Das Team hat einige Updates vorbereitet und ich hoffe, dass wir schon in Sotchi um einiges schneller sein werden.“
Jolyon Palmers Fazit: „Es war ein hartes Rennen. Ich hatte gute Fights mit Alonso und Kvyat – dass wir uns dabei ein paar Mal berührten, machte mein Auto nicht gerade besser. Schneller ging es heute nicht.“
Unterm Strich aber ist das erste Punktefinish gleich doppelt positiv zu bewerten. Denn das Rennen auf dem Sakhir International Circuit gilt als der erste „typische“ Grand Prix des Jahres. Renault Fans dürfen für die kommenden Aufgaben also auf weitere zählbare Ergebnisse freuen.
Der „Hulk“ hat sich die ersten WM-Punkte geschnappt. Was geht 2017 für den Deutschen im Renault Sport F1 Team?