GP Abu Dhabi: Licht und Schatten in der Wüste

Heißes Finale in der Wüste: Beim letzten Formel 1-Lauf des Jahres erlebte das Renault Sport F1-Team ein durchwachsenes Rennen. Jolyon Palmer zog in der Anfangsphase des Grand Prix von Abu Dhabi an mehreren Konkurrenten vorbei und machte in der ersten Runde vier Positionen gut. Am Ende reichte es nur für Platz 17 – nachlassende Reifen sowie eine Zeitstrafe verhinderten ein besseres Ergebnis. Kevin Magnussen musste den R.S.16 bei seinem letzten Einsatz für das Werksteam von Renault nach einer Kollision vorzeitig abstellen. Damit beschließt das Renault Sport F1-Team die erste Saison seit dem Formel 1-Comeback der Marke auf dem neunten Rang in der Herstellerwertung.

Im Zeittraining belegten die beiden Renault R.S.16 von Jolyon Palmer und Kevin Magnussen die Plätze 15 und 18. Palmer schaffte den Sprung in die zweite Qualifying-Session und umrundete den 5,554 Kilometer langen Yas Marina Circuit in 1:41.820 Minuten. Im Rennen gelang dem Briten auf den superweichen Pirelli Reifen ein Raketenstart: Nach der ersten Runde lag er bereits auf Position elf. Im siebten sowie im 21. Umlauf holte sich Palmer jeweils einen neuen Satz weicher Reifen ab. Für die Schlussphase wechselte der Renault Pilot dann im 41. Umlauf erneut auf die superweiche Pirelli-Mischung.

Kurz darauf touchierte er beim Anbremsen den Toro Rosso von Carlos Sainz. Palmer konnte das Rennen zwar fortsetzen, doch infolge der Kollision verhängten die Rennkommissare gegen ihn eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Darüber hinaus kämpfte der 25-Jährige während des Grand Prix mit nachlassender Traktion seiner Reifen und musste sich am Ende mit Position 17 begnügen. „Der Start war super, ich kam bis auf Rang elf nach vorne. Leider haben die Reifen im weiteren Rennverlauf deutlich stärker abgebaut, als wir das erwartet hatten. Unsere Pace war insgesamt recht gut, allerdings mussten wir die Strategie aufgrund der nachlassenden Pneus auf drei Stopps ändern. Während des Rennens war ich in zahlreiche Zweikämpfe verwickelt. Aber es fehlte einfach der nötige Grip. Als ich versuchte, an Carlos Sainz vorbeizuziehen, bremste er etwas früher als gedacht und ich konnte die Kollision nicht mehr vermeiden.“

Magnussen muss Auto

nach Kollision abstellen

Sein dänischer Teamkollege Kevin Magnussen nahm sein letztes Rennen für das Renault Sport F1-Team vom 18. Rang in Angriff. Im Gegensatz zu Palmer setzte er dabei zunächst auf die weiche Reifenmischung. Doch schon nach der ersten Runde gab es für den 24-Jährigen ein ungeplantes Wiedersehen mit der Boxenmannschaft. Der Grund: In Kurve acht trug Magnussen aus einem direkten Zweikampf mit einem Konkurrenten einen beschädigten Frontflügel davon. Das Team wechselte die „Nase“ des R.S.16 und schickte ihn mit einem neuen Satz weicher Reifen wieder auf die Strecke. Im fünften Umlauf musste Magnussen sein Auto jedoch mit einer defekten Aufhängung endgültig abstellen – eine Folge der Kollision in der Anfangsphase des Rennens.

„Nach dem schwachen Start befand ich mich in Kurve acht gerade im Infight mit Daniil Kvyat, als plötzlich ein anderes Fahrzeug in mich krachte. Dadurch brach die Aufhängung. Wir haben zunächst noch versucht, das Rennen fortzusetzen. Aber das war aufgrund der Beschädigung aussichtslos. So wollte ich mich natürlich nicht verabschieden. Ich habe eine gute Saison mit einer tollen Mannschaft und eine sehr schöne Zeit mit vielen netten Menschen erlebt. Die Ergebnisse waren nicht immer zufriedenstellend, aber ich habe in diesem Jahr sehr viel dazugelernt. Renault Sport wünsche ich alles Gute. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft im Fahrerlager viel Spaß miteinander haben werden.“

Renault fiebert bereits

der Saison 2017 entgegen

Teamchef Fred Vasseur hatte sich ebenfalls einen besseren Saisonabschluss erhofft: „So wollten wir das Jahr nicht beschließen. Nach der Kollision in der ersten Runde musste Kevin Magnussen aufgrund der beschädigten Aufhängung bereits früh die Segel streichen. Und leider konnten wir den tollen Start von Jolyon nicht in ein zählbares Ergebnis ummünzen. Wichtig ist jedoch, dass das gesamte Team sowohl in Viry als auch in Enstone in dieser Saison große Fortschritte erzielt hat. Im kommenden Jahr werden wir deutlich stärker zurückkehren und wollen noch häufiger um Punkte kämpfen. Ich danke Kevin Magnussen für seinen Einsatz. Er ist im Fahrerlager sehr beliebt, ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Gratulation auch an die neuen Weltmeister Nico Rosberg und Mercedes AMG. Sie waren über das ganze Jahr hinweg sehr stark und haben uns gezeigt, wie man WM-Titel gewinnt. Wir hoffen, dass wir in den kommenden Jahren mit ihnen um Siege und Titel kämpfen werden.“ 2017 wird das Renault Sport F1-Team mit den Piloten Nico Hülkenberg  und Jolyon Palmer an den Start gehen.

Die beiden Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo kamen beim Grand Prix von Abu Dhabi auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel. Beide profitieren ebenfalls von Motorentechnologie aus dem Hause Renault. Hintergrund: Der RB12 wird von einem Hybridaggregat angetrieben, das baugleich ist mit dem Renault R.E.16. Im Gesamtklassement belegt die Mannschaft von Red Bull Racing den zweiten Platz.

Was war Ihr Highlight der Formel 1-Saison 2016?

(Stand 11/2016, Irrtümer vorbehalten)

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