Heißes Renn-Rodeo im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Beim Großen Preis der USA im texanischen Austin eroberte das Renault Sport F1-Team die Plätze zwölf und 13. Bei sommerlichen 27 Grad Celsius zeigten Kevin Magnussen und Jolyon Palmer in ihren Renault R.S.16 eine starke Vorstellung und verpassten nur knapp die Punkteränge. Magnussen überquerte die Ziellinie als Elfter, wurde jedoch nachträglich mit einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe belegt. Dadurch fiel der Däne um eine Position zurück. Teamkollege Palmer wurde 13.
Beim Qualifying am Samstag fuhren Jolyon Palmer und Kevin Magnussen auf die Plätze 15 und 18. Die zweite Startreihe war fest in Händen der beiden Red Bull, die rein konstruktiv auf den gleichen Motor vertrauen, der auch im Heck des Renault R.S.16 seinen Dienst verrichtet. Daniel Ricciardo ging von Rang drei ins Rennen, Teamkollege Max Verstappen nahm den Großen Preis der USA von Rang vier in Angriff.
Beim Start zog Ricciardo auf der langen Bergaufgeraden an Nico Rosberg vorbei und eroberte Platz zwei. Verstappen reihte sich zunächst auf Rang fünf ein. Kevin Magnussen kämpfte sich im Renault mit der Startnummer 20 bereits in der ersten Runde auf Platz 15 nach vorne, dicht gefolgt von Jolyon Palmer im zweiten R.S.16. Beide setzten in der Anfangsphase auf die weiche Reifenmischung. Für Magnussen hatte das Team ursprünglich nur einen Boxenstopp vorgesehen, doch aufgrund des Rennverlaufes wechselten die Ingenieure zunächst auf eine Zwei- und anschließend sogar auf eine Drei-Stopp-Strategie.
Nach 13 Runden kam Magnussen auf Position 13 liegend zum ersten Mal an die Box. Der Däne holte sich einen neuen Satz weicher Reifen ab und reihte sich auf Position 17 wieder ein. Zwei Umläufe später steuerte auch Teamkollege Palmer seine Mannschaft an. Mit frischen weichen Gummis setzte er die Aufholjagd von Platz 17 fort. Derweil verteidigte Daniel Ricciardo souverän Platz zwei, während sich Max Verstappen im Kampf um Platz drei einen herzerfrischenden Kampf mit Nico Rosberg lieferte. Magnussen und Palmer zogen unterdessen an den beiden Sauber von Felipe Nasr und Marcus Ericsson vorbei und belegten in der 28. Runde bereits die Plätze 13 und 14. Im 26. Umlauf kam dann zunächst Palmer zum zweiten Boxenstopp. Der Brite wechselte auf die Medium-Reifenmischung. Teamkollege Magnussen stattete seiner Crew in der 27. Runde zum zweiten Mal einen Besuch ab. Auch er holte sich neue Mediums ab. Für Max Verstappen war der Grand Prix der USA nach 30 Runden vorbei. Der Niederländer in Red Bull-Diensten musste sein Auto mit einem Getriebedefekt abstellen.
Die beiden Renault R.S.16 spulten zuverlässig ihre Runden ab und jagten im Formationsflug um den Kurs. Magnussen absolvierte seinen dritten Stopp im 43. Umlauf. Der 24-Jährige profitierte in den letzten 13 Runden von den superweichen Pirelli-Reifen und zog an seinem Teamkollegen vorbei. Palmer, der auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs war, lag zu diesem Zeitpunkt auf dem 13. Platz. Magnussen kämpfte sich an zwei weiteren Konkurrenten vorbei und verpasste am Ende mit Platz elf nur denkbar knapp die Punkteränge. Nach der Zieldurchfahrt verhängten die Rennkommissare gegen ihn eine Fünfsekunden-Zeitstrafe. Dies warf den jungen Dänen auf die zwölfte Position zurück.
„Zu Beginn des Rennens haben wir sehr schnell realisiert, dass die geplante Ein-Stopp-Strategie an diesem Tag nicht die ideale Lösung sein würde. Also änderten wir den Plan“, erklärte Kevin Magnussen im Ziel. „Die Reifen wurden bei diesem Grand Prix stärker beansprucht als gedacht. Wir hatten uns die superweiche Laufflächenmischung für die Schlussphase aufgehoben. Damit konnte ich in den letzten Runden richtig pushen und an einigen Konkurrenten vorbeiziehen. Das hat enorm viel Spaß gemacht. Im Hinblick auf unsere Startposition war das heute ein ziemlich gutes Rennen. Die Zeitstrafe ist natürlich frustrierend, aber so ist das nun Mal im Motorsport.“
Jolyon Palmer überquerte die Ziellinie als 13. „Ich habe keinen guten Start erwischt und verlor leider einige Positionen“, beschrieb der Brite. „Dabei zog auch Kevin an mir vorbei. Danach blieb ich ihm fast während des gesamten Rennens dicht auf den Fersen. Wir hatten etwas Mühe, einigen Konkurrenten zu folgen. Eigentlich wäre ich etwas schneller als Kevin gewesen, aber leider kam ich nicht in Schlagdistanz, um ihn zu überholen. Ich hätte es mit der Brechstange probieren können, aber unter Teamkollegen wäre das kein cleveres Manöver gewesen. Beim Versuch, noch einige Positionen gut zu machen, haben gegen Rennende meine Reifen überhitzt. Dadurch fiel ich etwas zurück.“
„Nach diesem Grand Prix habe ich gemischte Gefühle“, sagte Teamchef Fred Vasseur nach dem Grand Prix der USA. „Einerseits freut es mich, dass wir unsere Strategie so gut an den Rennverlauf anpassen konnten. Andererseits waren unsere Rundenzeiten unter Rennbedingungen nicht immer so konstant wie erhofft. In unserem ersten Stint sah es so aus, als würde es für uns heute nicht viel weiter nach vorne gehen. Allerdings ließen beide Autos in Anbetracht des Zustands ihrer Reifen immer wieder mit guten Rundenzeiten aufhorchen. Wir werden die Rennanalyse dazu nutzen, um sehr genau zu prüfen, wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Unser Ziel ist es, in die Punkteränge zu fahren. Das haben wir heute nur knapp verpasst.“
Nach 56 Runden eroberte Daniel Ricciardo im Red Bull den starken dritten Rang. Weiter geht die Formel 1-Action bereits am kommenden Wochenende in Mexiko. Dann steht auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez das nächste Rennen auf dem Programm.
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(Stand 10/2016, Irrtümer vorbehalten)