Lust auf mehr: Nach dem ersten WM-Punkt des Jahres beim zurückliegenden Rennen in Miami hofft das Alpine F1 Team, dass der Knoten geplatzt ist. Am kommenden Wochenende möchte die französische Equipe den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend beim Grand Prix Emilia Romagna fortsetzen. Das siebte Rennwochenende der Formel 1-Saison 2024 führt die Königsklasse des Motorsports dabei erstmals in diesem Jahr nach Europa. Die beiden Alpine F1 Piloten freuen sich auf den anspruchsvollen Autodromo di Imola unweit der norditalienischen Metropole Bologna.
1952 eröffnet, diente die 4,909 Kilometer lange Rennstrecke in Oberitalien 1980 erstmals als Schauplatz eines Laufs zur Formel 1-Weltmeisterschaft. Mit seinen 17 Kurven zählt der Kurs zu den schnelleren Stationen im F1-Kalender. Schiere Motorleistung ist hier von Vorteil. Die fahrerisch anspruchsvolle Kombination aus ultraschnellen Wechselkurven, Vollgaspassagen und engen Kehren verlangt zudem nach einem perfekt ausbalancierten Auto.
„Imola ist sehr schnell, eng und stellt eine Herausforderung dar“, fasst Alpine F1 Teamchef Bruno Famin zusammen. „Ich finde es großartig, dass die Formel 1 weiterhin auf solch ikonischen Strecken fährt. Wir haben auch wieder ein klassisches Format ohne Sprintrennen. Die Trainings am Freitag können wir also nutzen, um ohne Druck konstruktiv zu arbeiten. Der erste Punkt der Saison in Miami zeigt, dass wir nach einem sehr schwierigen Saisonstart Fortschritte machen. Durch unsere Weiterentwicklungen konnten wir die Performance steigern – und wir arbeiten weiter hart daran, den Alpine A524 zu verbessern und mehr Leistung herauszuholen.“
Alpine F1 Piloten freuen sich auf die Herausforderung und die Stimmung
Esteban Ocon fiebert dem ersten Saisonrennen auf dem europäischen Kontinent aus mehreren Gründen entgegen. „Die italienischen Fans sind so leidenschaftlich und haben viel Ahnung von unserem Sport“, lobt der Franzose mit der Startnummer 10. „Sie tragen vielleicht nicht unbedingt unsere Farben, aber als Fahrer kannst du trotzdem ihre ganze Energie spüren. Die Strecke in Imola ist flüssig und sehr schnell, aber auch sehr technisch, vor allem was die Vibrationen und die Traktion angeht. Beim Versuch, so viel Geschwindigkeit wie möglich mit in die Kurven zu nehmen, musst du immer aufpassen es nicht zu übertreiben, um das Auto nicht zu destabilisieren.“
Ocons französischer Landsmann und Teamkollege Pierre Gasly ergänzt: „Imola ist eine fantastische Strecke und eine der absoluten Hochburgen des Motorsports. Die Strecke ist insgesamt sehr schnell und an einigen Stellen ausgesprochen schnell. Trotz der vergleichsweise kurzen Runde entwickeln sich hier in der Regel gute Rennen.“
Gedenken an einen Helden und die Überschwemmungen des Vorjahrs
Doch der 28-jährige Gasly schlägt auch nachdenkliche Töne an. „Das kommende Wochenende wird vor allem deshalb besonders sein, weil wir der Legende Ayrton Senna dreißig Jahre nach seinem tragischen Tod gedenken werden“, so der Pilot des Alpine A524 mit der Startnummer 31. „Ich werde einen meiner Sporthelden und eine meiner Inspirationsquellen im Motorsport ehren, indem ich einen speziellen Senna-Helm trage. Diesen versteigern wir nach dem Rennen und sammeln so Geld für die Ayrton Senna Foundation, die die Bildung von Kindern in Brasilien fördert.“
Der 27-jährige Ocon ergänzt: „Ayrton war eine Legende, eine Ikone unseres Sports, und er hat die Messlatte für Geschwindigkeit und Einsatz sehr hochgelegt. Außerdem kehren wir zum ersten Mal seit den verheerenden Überschwemmungen, die im vergangenen Jahr in der Emilia-Romagna so viel Schaden angerichtet haben, nach Imola zurück. Es wird eine Zeit der Reflexion sein. Und ich hoffe, dass wir den Fans eine gute Show bieten können.“
(Stand 5/2024, Irrtümer vorbehalten)