Beim Großen Preis der Niederlande startet das Alpine F1 Team frisch motiviert in die zweite Saisonhälfte. Der Alpine A523 mit der Hybrid-Antriebseinheit Renault E-Tech RE22 soll im Badeort Zandvoort in die Erfolgsspur zurückkehren.
Der Grand Prix in den Dünen des nordholländischen Urlauber-Hotspots Zandvoort ist anachronistisch und zugleich topmodern. Denn einerseits bleibt die Strecke trotz einiger Umbauten eher eng, der auf den Asphalt gewehte Sand mindert den Grip und mit dem Auto ist der Kurs für Zuschauer praktisch nicht zu erreichen. Andererseits liegt es im Trend, den Rennbesuch mit einem Kurzurlaub zu verbinden – und Zandvoort ist dafür sicher ein großartiger Ort. Mit Max Verstappen stellen die Niederlande zudem den aktuellen Superstar der Szene. Und mit der Verkehrsanbindung gehen die Veranstalter holländisch pragmatisch um: Die letzten zehn Kilometer von den außerhalb liegenden Parkplätzen legen die Fans per Fahrrad, Bus oder Bahn zurück.
Die grandiose Stimmung auf den Tribünen und das spektakuläre Unterhaltungsprogramm haben dafür gesorgt, dass der Dünen-Grand Prix nach seiner Rückkehr in den Formel-1-Kalender 2021 zu einem Highlight der Saison entwickelt hat.
Die 4.259 Meter lange Strecke besitzt zwei spektakuläre Besonderheiten. Die Tarzanbocht, erste Kurve nach dem Start, ist überhöht und lässt unterschiedliche Linien zu. Die nach Rennfahrer Arie Luyendijk benannte Zielkurve weist sogar eine größere Neigung auf als die Steilkurven im berühmten Indianapolis Motor Speedway, Schauplatz des Indy 500.
Bruno Famin, Interims-Teamchef von Alpine F1, sieht Zandvoort als Neustart
Seit Saisonmitte leitet Bruno Famin als Vizepräsident von Alpine Motorsport vorübergehend auch das Alpine F1 Team. „Ich bin sicher, dass das gesamte Team die Sommerpause genossen hat, denn es war bisher eine außergewöhnlich arbeitsreiche Saison“, konstatiert der Franzose. „Die Wochen vorher waren für alle im Team nicht einfach. Jetzt ist es wichtig, dass wir den Kopf nicht hängen lassen und gemeinsam hart daran arbeiten, in jeder Hinsicht besser zu werden und gute Ergebnisse einzufahren, um unsere Ambitionen zu unterstreichen. Zandvoort ist ein aufregender Neuanfang für uns alle, und ich bin sicher, dass jeder im Team bereit für die Herausforderung ist.“
Esteban Ocon startet voller Energie in die zweite Saisonhälfte
Für diese Ergebnisse soll unter anderem Esteban Ocon sorgen, der sich gut erholt präsentiert: „Ich hatte ein paar schöne Wochen mit Freunden und Familie in Frankreich. Es tut immer gut, nach einer sehr intensiven ersten Saisonhälfte durchatmen zu können und die Batterien wieder aufzuladen. Natürlich blieb ich mit dem Team in Kontakt. Deshalb weiß ich, dass alle darauf brennen, an diesem Wochenende in Zandvoort wieder Rennen zu fahren. Während der Pause habe ich auch hart trainiert und mich auf die kommenden Rennen vorbereitet, und Anfang dieser Woche war ich im Simulator in Enstone. Ich bin bereit und freue mich darauf, wieder an den Start zu gehen.“
Pierre Gasly
Teamkollege Pierre Gasly fuhr vor der Sommerpause im Sprintrennen von Spa mit dem Alpine A523 auf Platz drei. „Das war ein guter Schub für das Team, und wir müssen uns mehr solche Momente zum Ziel setzen“, bekräftigt der Franzose. „Zumal das Hauptrennen enttäuschend verlief und wir eine Gelegenheit verpassten. Dieses Wochenende war sinnbildlich dafür, wie meine Saison bisher verlaufen ist: mal richtig gut, dann wieder sehr unglücklich. Wir dürfen uns aber nicht selbst bemitleiden. Alles, was wir tun können, ist weiterzuarbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass die Ergebnisse folgen werden. Wir haben noch zehn Rennen vor uns, um zu zeigen, was wir können.“
(Stand 8/2023, Irrtümer vorbehalten)