Heute entführen wir Sie mit den Gedanken nach Argentinien. Dort hat sich eine rührende Geschichte zugetragen, die wir mit Ihnen teilen wollen. Die Hauptdarsteller: Enkelsohn Gonzalo, sein Großvater Alberto und ein historischer Renault 12. Und auch der lokale Renault Service spielt eine besondere Rolle in diesem Stück aus dem Leben.
Der 76-jährige Rentner Alberto aus General Pico im Nordosten Argentinien hatte einen großen Traum: Noch einmal einen Renault 12 besitzen, jenes Modell, an dessen Steuer er in der Jugend seine ersten Fahrerfahrungen sammelte. Das Modell hatte ihn schon immer fasziniert, er beschreibt es als „robust“ und „unzerstörbar“ – doch der Traum schien finanziell lange unerreichbar.
Unvergessliche Momente: Enkel Gonzalo erfüllt den Traum seines Großvaters
Doch Alberto bekam unverhofft Unterstützung auf dem Weg zu seinem Traum: Sein Enkel Gonzalo wollte ihn wahrwerden lassen. Er nahm seine Ersparnisse aus seiner Arbeit als DJ und dem Erlös für sein eigenes Motorrad zusammen und kaufte einen Renault 12 von Baujahr 1993. So „jung“? Ja, in Argentinien lief der „unauffällige Musterknabe“, wie die Zeitschrift auto motor und sport den R12 einst bezeichnete, bis 1994 vom Band.
Gonzalos Exemplar bedurfte zwar einiger Aufarbeitung und Restauration, aber dann kam der Tag der Übergabe an seinen Großvater. Und Alberto war total aus dem Häuschen. „Es war ein ganz besonderer Moment für mich, meinen Großvater so lächeln zu sehen. Er hat uns Enkelkinder immer in allem unterstützt. Er hat diesen Traum so verdient. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihm dieses Geschenk machen konnte“, beschreibt Gonzalo.
Die rührende Geschichte verbreitet sich wie ein Lauffeuer
An diesem Punkt hätte die Geschichte enden können. Doch die argentinische Presse bekam Wind davon und die Story verbreitete sich durchs ganze Land –Alberto und Gonzalo traten sogar im Fernsehen auf. So kam sie auch Mitarbeitern bei Renault zu Ohren, die schnell einen Entschluss fassten: Sie wollten den beiden helfen, den Renault 12 wieder fit zu machen. „Als wir die Geschichte von Alberto und Gonzalo hörten, waren wir zutiefst berührt. Wir wollten sie noch glücklicher machen!“, erinnert sich Pablo Sibilla, Präsident und CEO von Renault Argentinien.
Kundenfahrzeuge so lange wie möglich instand zu halten und das maximale aus einem Fahrzeuglebenszyklus herauszuholen – nach genau diesem Credo arbeitet der Renault Service. Den Renault 12 zu restaurieren war quasi eine Selbstverständlichkeit. Der argentinische Kundendienst meldete sich beim in General Pico ansässigen Renault Händler von Manera Pérez. Der hatte alle nötigen Teile vorrätig und die Aktion nahm volle Fahrt auf. Und Renault Argentinien legte sogar noch einen drauf: Albertos „neuer“ Renault 12 erhält ein Autoleben lang kostenlosen Service.
Pablo Sibilla erzählt: „Wir wollten etwas unternehmen und haben Alberto und Gonzalo daher direkt kontaktiert, um sie bei der Restauration des Renault 12 zu unterstützen. Das Fahrzeug zählt schließlich zu unseren historischsten Markenzeichen. Ich bin mir sicher, dass dieses Auto nun auch eine ganz besondere Rolle in der Lebensgeschichte von Alberto und Gonzalo spielen wird. Genau solche Geschichten wollen wir mit unseren Modellen erleben, wahre Liebesgeschichten zwischen Kunden und Renault.“
Enkelsohn Gonzalo konnte all die Unterstützung damals kaum fassen: „Wir waren total überrascht, wie sich unsere Geschichte verbreitet hat und dass Renault als Marke auf uns zugekommen ist. Wir als Kunden wissen das sehr zu schätzen.“
Geschichtstrip in die Werkshallen in Cordoba
Doch an diesem Punkt war die Reise noch nicht vorbei. Renault lud die beiden Renault 12-Fans nach Cordoba ins Werk Santa Isabel ein. Hier baute Renault den Viertürer bis 1994 – Cordoba ist also auch der „Geburtsort“ von Albertos Traumauto. Der Besuch löste jede Menge Nostalgie in dem 76-Jährigen aus – dieselben Gefühle, die ihn nun jedes Mal am Lenkrad seines Renault 12 überkommen.
Die internationale Erfolgsgeschichte des Renault 12
Von der ersten Präsentation auf der Paris Motor Show 1969 entwickelte sich der Renault in Frankreich und Europa zur echten Ikone der 70er-Jahre. Bis 1980 blieb das Modell im Programm, auch noch, als 1978 sein Nachfolger Renault 18 debütierte.
Auch international blickt der Renault 12 auf eine steile Karriere zurück – bis in die Nullerjahre. Er ging an Kunden in Argentinien, Australien, Kolumbien, Spanien, Kanada, Südafrika, den USA und an der Elfenbeinküste sowie viele weitere Länder weltweit. In der Türkei hörte er später auf den Namen Renault Toros, in Rumänien vermarktete Dacia ihn als Modell 1300 und 1310. In der Türkei wurden noch bis 2000 neue Renault 12 verkauft, in Rumänien gab es das Modell sogar noch bis 2006.
Auch in Argentinien feierte der Renault 12 große Erfolge und zählte viele Fans. Von 1970 bis 1994 lief er im Werk Santa Isabel in Cordoba vom Band. 440.000 Exemplare entstanden in dieser Zeit – nur ein Fahrzeug wurde noch häufiger dort produziert.
(Stand 6/2022, Irrtümer vorbehalten)