Mit dem Großen Preis von Bahrain beginnt die Formel 1-Saison 2022 – gleichzeitig startet das BWT Alpine F1 Team in eine neue Ära: Der Rennstall der Renault Gruppe tritt mit dem von Grund auf neu entwickelten Alpine A522 an. Während die Fahrerpaarung mit dem zweifachen Weltmeister Fernando Alonso und Jungstar Esteban Ocon unverändert bleibt, ändert sich das Erscheinungsbild ihrer Rennwagen grundlegend – in Form und Farben.
Vieles ist anders zum Auftakt der neuen Grand Prix-Saison: Auf Basis eines veränderten Reglements präsentieren sich die Formel 1-Boliden eleganter, oft schlanker und insgesamt recht unterschiedlich voneinander. Die auffälligsten Änderungen zu den Vorjahren bestehen in größeren Heckflügeln mit eingezogenen Endplatten und natürlich den Niederquerschnittsreifen: 18-Zoll-Felgen lösen das klassische, aber nicht mehr zeitgemäße 13-Zoll-Format ab.
Den Alpine A522 ziert außerdem ein auffälliges Farbschema: Zusätzlich zum typischen Dunkelblau der Marke leuchten die Renner im Rosa des neuen Teamsponsors. Mit der Neuentwicklung zielt das Team voll auf maximale Performance – selbst wenn am Saisonbeginn die Zuverlässigkeit darunter leiden sollte.
Etwas anders präsentiert sich auch seit jeher der Bahrain International Circuit. Die Strecke in der Sakhir-Wüste was 2004 der erste Grand Prix-Schauplatz im Mittleren Osten und erlebte 2014 das erste Flutlichtrennen der Formel 1-Geschichte. Aus Respekt vor der religiösen Gepflogenheiten der Region verzichtet die Formel 1 bei der Siegerehrung auf eine Champagner-Dusche. Die Fahrer versprühen auf dem Podium stattdessen Warrd, einen prickelnden Mix aus Rosenwasser und heimischen Früchten wie Granatäpfel oder Blutorangen.
Zum Start in die neue Saison – das Rennen beginnt am Sonntag, 20. März um 16 Uhr MEZ – nutzt die Formel 1 die übliche, 5,412 Kilometer lange Strecke. Das beste Ergebnis des Alpine F1 Teams erzielte Esteban Ocon 2020 als Zweiter auf einer kürzeren Variante.
Esteban Ocon, Fernando Alonso und Alpine CEO freuen sich aufs erste Kräftemessen
„Ich bin sehr gespannt, wie die neue Fahrzeuggeneration bei unseren Gegnern wirklich aussieht, wenn es Samstag und Sonntag ernst wird“, erklärt der 25-jährige Franzose. „Ich selbst fühle mich mental und körperlich auf jeden Fall gut vorbereitet. Die vorige Saison war eine emotionale Achterbahnfahrt, doch jetzt wollen wir vom Fleck weg das Maximum aus dem neuen Auto herausholen. Ich habe totales Vertrauen ins Team, doch wir sollten bescheiden bleiben und jeden Stein umdrehen, um unsere Ziele für 2022 zu erreichen.“
Sein erfahrener Teamkollege Fernando Alonso geht in seine 20. Formel 1-Saison. Schon dreimal durfte der ewig junge Asturier in Sakhir als Rennsieger das Rosenwasser versprühen: 2005, 2006 und 2010. „Die neuen Autos fühlen sich ganz anders an als alles, was ich bisher gefahren bin“, bekennt der schnelle Spanier. „Auf den Geraden springen sie ziemlich stark, das hatten wir nicht unbedingt erwartet. Insgesamt sind wir mit dem A522 und unserer Saisonvorbereitung recht zufrieden. Niemand weiß, in welcher Konfiguration die Teams bei den Wintertests gefahren sind, deshalb verbieten sich Voraussagen über die Leistungsfähigkeit. Fest steht nur: Die Lernkurve in der Formel 1 endet nie. Ich bin gespannt, wie wir Samstag im Vergleich zu den Gegnern aussehen werden.“
Laurent Rossi, CEO von Alpine, kann den Saisonauftakt kaum erwarten: „Angesichts der vielen technischen Neuerungen gibt es mehr Fragezeichen denn je. Ich freue mich darauf, das Ergebnis der vielen harten Arbeit unserer Teams in Enstone, Viry und an den Teststrecken endlich an einem Grand Prix-Wochenende zu erleben. Bei den gut 200 Runden beim letzten Test in Bahrain haben wir unsere besten Leistungen gezeigt. Jetzt wird es Zeit, dass alle ihre Karten aufdecken.“
(Stand 3/2022, Irrtümer vorbehalten)