Ein freier Parkplatz ist in so manchen Großstädten inzwischen fast schon Gold wert. Autofahrer müssen für die Suche nach einer passenden Parklücke oft viel Zeit einplanen. Kreative Köpfe halten mit innovativen Parklösungen dagegen: Da fährt das eigene Auto schon mal per Aufzug mit bis in den fünften Stock und parkt dann direkt vor der Tür. Oder es versinkt im Erdboden. Wir stellen einige Konzepte vor.
Endlich Feierabend. Jetzt ist Zeit für Familie, Hobby und Entspannung. Doch zuvor steht gerade für Großstädter eine bisweilen langwierige Suche nach einem freien Parkplatz auf dem Programm. Denn wer nicht über einen eigenen Stellplatz verfügt, muss je nach Uhrzeit schon mal die eine oder andere Extrarunde durchs Viertel drehen.
Doch es gibt sie: clevere Konzepte im Kampf gegen den Parkplatzmangel. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Umsetzung von Manfred Dick. Der Architekt lebt in Berlin und ist somit täglich mit der Problematik rund um das Thema Parkplatz konfrontiert. Immerhin verbringen Autofahrer in der Hauptstadt pro Jahr 62 Stunden mit der Suche nach einem Stellplatz fürs Auto.1 Eine Lösung könnte das von Dick entwickelte CarLoft sein.
Parkplatz im CarLoft: Das Auto wird zum Nachbar
Dabei bringt ein spezieller Aufzug den Wagen kurzerhand auf die entsprechende Wohnetage. Dort kann das Fahrzeug dann in einer eigenen Loggia geparkt werden. Besitzer eines Elektroautos freuen sich über die integrierte Lademöglichkeit. Dabei eignet sich das CarLoft-Konzept nicht nur für Neubauten – auch eine nachträgliche Umrüstung bestehender Wohnkomplexe soll möglich sein.2
Wer wissen will, wie das CarLoft in der Realität funktioniert, kann voraussichtlich ab Mitte 2022 im CarLoft Hotel Düsseldorf einchecken. Von den insgesamt 202 Zimmern sollen 26 CarLoft-Suiten entstehen, in denen das eigene Auto unmittelbar vor der Zimmertür parken kann.3 Das erste CarLoft von Manfred Dick wurde bereits 2010 in Berlin-Kreuzberg fertiggestellt. Es umfasst elf Neubaulofts und eine Gewerbeeinheit mit integriertem Autoaufzug.4
Die verantwortliche Projektfirma skizziert die Vorteile dieser Lösung, mit der die Planer unter anderem der schwierigen Grundwassersituation vor Ort Rechnung trugen: „Da der Einbau einer großen Tiefgarage somit nicht möglich war, bot das CarLoft-Konzept die Möglichkeit, die benötigten Parkflächen auf den oberen Ebenen des Neubaus unterzubringen. Gleichzeitig konnte der Baumbestand erhalten werden, da der entstandene Innenhof nicht versiegelt werden musste.“4
Ab in den Untergrund: Unterflurgaragen und Parken im vollautomatischen „Regalsystem“
Statt hoch hinaus kann es bei der Suche nach neuem Parkraum aber auch in die Tiefe gehen. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte Unterflurgaragen. Sie verschwinden samt Auto vollständig im Boden. Das schützt besonders effektiv vor Langfingern und Autodieben. Außerdem bleibt der Raum an der Erdoberfläche erhalten und die Oberseite der Unterflurgarage kann beispielsweise bepflanzt werden.
Eine weitere clevere Parkplatz-Idee sind überirdische Duplex-Garagen: Hierbei parken je nach Ausführung zwei oder mehrere Autos auf einer Art Hebebühne übereinander. Dank dieser Zwei-Ebenen-Lösung können auf dem vorhandenen Parkraum doppelt so viele Fahrzeuge abgestellt werden.
Darüber hinaus existieren inzwischen vollautomatische Parksysteme, bei denen mehrere hundert Fahrzeuge in einer Art unterirdischem Regalsystem eingelagert werden. Der Fahrer steuert sein Auto einfach in den entsprechenden Lift. Den Rest übernimmt das fortschrittliche System, das dem Fahrzeug einen Parkplatz zuweist. Vor der nächsten Fahrt fordert der Besitzer sein Auto per Knopfdruck an. Dann setzt sich die Maschinerie erneut in Gang und liefert den Wagen aus den unterirdischen Katakomben wie auf einem Präsentierteller.5
1 Quelle: de.statista.com
2 Quelle: www.iaa.de
3 Quelle: carloft.com
4 Quelle: igp-ag.com
5 Quelle: www.youtube.com
(Stand 12/2021, Irrtümer vorbehalten)