Formel E: Renault Piloten Buemi und Prost im Pech

  • Formel E - Long Beach 2016

In ihrem Song „California Dreamin“ schmachteten „The Mamas & the Papas“ vor gut 50 Jahren von der traumhaften Schönheit des US-amerikanischen Sonnenstaates und landeten damit einen unvergessenen Welthit. Der Traum von einer Top-Platzierung beim sechsten Saisonrennen zur FIA Formel E Weltmeisterschaft sollte sich an diesem Wochenende für das Team Renault e.dams im kalifornischen Long Beach leider nicht erfüllen. Nicolas Prost verpasste die Punkteränge nur knapp, der bis dato in der Fahrerwertung Gesamtführende Sébastien Buemi kam im zweiten Renault Z.E.15 auf Rang 16 ins Ziel. Der Schweizer sicherte sich jedoch zwei Punkte für die schnellste Rennrunde.

Für das Werksteam von Renault war die 2,1 Kilometer lange Strecke im Los Angeles County an diesem Samstag kein gutes Pflaster. Dabei hatte das sechste Rennen der Saison für Sébastien Buemi stark begonnen: Im ersten Freien Training fuhr er die Bestzeit, in der zweiten Session war der 27-Jährige Zweitschnellster und stellte damit die Konkurrenzfähigkeit des Renault Z.E.15 eindrucksvoll unter Beweis. Im Qualifying reichte es für Buemi dennoch nur zu Startplatz acht. Teamkollege Nicolas Prost verpasste ebenfalls den Sprung in die sogenannte Superpole-Runde der schnellsten Fünf und qualifizierte sich als Neunter.

Im Rennen gelang den beiden Renault e.dams-Piloten ein starker Start. Buemi ließ sich im siebten Umlauf die bis dato schnellste Rundenzeit gutschreiben und zog mit sehenswerten Manövern sowohl an Nick Heidfeld als auch an Daniel Abt vorbei. Doch wenig später passierte es: Im direkten Zweikampf mit dem vor ihm fahrenden Robert Frijns krachte er dem Niederländer in der Spitzkehre vor der Start-Zielgeraden ins Heck. Beide Boliden wurden durch die Kollision stark beschädigt und die Piloten in Folge dessen von der Rennleitung mit der schwarz-orangefarbenen Flagge zum vorzeitigen Fahrzeugwechsel in die Box beordert.

Sébastien Buemi erzielt im Renault Z.E.15 die schnellste Rennrunde

Hintergrund: Das Reglement der Formel E-WM schreibt während der rund 50-minütigen ePrix einen obligatorischen Pflichtboxenstopp vor, denn die Akkus der Elektro-Boliden sind bei vollem Renntempo etwa bei Halbzeit leer. Deshalb tauschen alle Piloten ihr Fahrzeug gegen eines mit voll geladener Batterie.

Zusätzlich verhängten die Kommissare gegen Buemi eine Durchfahrtsstrafe. Er musste mit einer Akkuladung nun also insgesamt 26 Runden absolvieren – deutlich mehr als üblich. Dabei profitierte er vom effizienten Energiemanagement des Renault Antriebsstrangs. Im 28. Umlauf brannte der Allrounder mit 57,938 Sekunden die schnellste Runde des gesamten Rennens in den kalifornischen Asphalt und sicherte sich damit zwei WM-Punkte. Am Ende kam er auf Rang 16 ins Ziel und büßte damit knapp seine Gesamtführung in der Fahrerwertung ein: Mit 100 Punkten hat er nun einen Zähler Rückstand auf Lucas di Grassi, der sich beim ePrix von Long Beach in die Siegerliste eintrug.

„Für mich und für das gesamte Team war das heute ein richtig schlechter Tag. Bei dem Versuch, Robin Frijns zu überholen, ist mir ein Fehler unterlaufen. Das tut mir leid und ich möchte mich dafür bei ihm, seinem Team und natürlich bei meiner Renault e.dams-Mannschaft entschuldigen“, erklärte Buemi im Ziel. „Nach diesem schwierigen Wochenende dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Wir werden alles dafür tun, um bei unserem Heimrennen in Paris zurückzuschlagen.“

Renault Formel E

Nicolas Prost liegt lange auf Podiumskurs

Teamkollege Nicolas Prost zeigte im zweiten Renault Z.E.15 eine starke Vorstellung und fuhr ein intelligentes Rennen. Nach dem obligatorischen Boxenstopp hatte sich der Franzose und Sohn des vierfachen Formel 1-Weltmeisters Alain Prost bereits auf die vierte Position nach vorne gekämpft. Prost lag in Reichweite der Podiumsränge, doch eine Durchfahrtsstrafe verhinderte das mögliche Top-Ergebnis. Der Grund: Beim Boxenstopp unterbot der 34-Jährige die vom Reglement vorgeschriebene Minimalstandzeit um einen Sekundenbruchteil. Mit Position elf verpasste der Renault e.dams-Pilot die Punkteränge denkbar knapp.

„Vor der Durchfahrtsstrafe lief das Rennen sehr gut und wir hatten gute Chancen auf eine Podiumsplatzierung. Umso frustrierender ist es, dass uns ein derart kleiner Fehler eine Zeitstrafe eingebracht hat. Dennoch konnten wir aus diesem ePrix wichtige Lehren ziehen. Bei meinem Heimspiel in Paris will ich unbedingt ein Top-Ergebnis erzielen“, betonte Prost im Ziel.

Das Team Renault e.dams fiebert bereits seinem Heimrennen entgegen: Der nächste Lauf zur FIA Formel E-Weltmeisterschaft findet am 23. April 2016 in Paris statt. (Stand 04/2016, Irrtümer vorbehalten)

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