Einmal mehr herrschte beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring unweit der Hauptstadt Budapest strahlendes Sommerwetter mit den entsprechend hohen Luft- und Asphalttemperaturen. Weniger typisch für die enge, technisch anspruchsvolle Strecke war der Rennverlauf: Während in früheren Jahren die Positionen früh bezogen waren, gab es diesmal bis in die letzte Runde hinein packende Positionskämpfe. Das McLaren-Team, diese Saison erstmals mit der Hybrid-Antriebseinheit E-Tech 19 von Renault am Start, glänzte mit den Positionen fünf für Carlos Sainz und neun für Lando Norris. Das Renault F1 Werksteam hatte weniger Grund zur Freude.
Nachdem sie im samstäglichen Qualifying nicht über die Plätze elf und 18 hinauskamen, wussten Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo, dass ihnen ein schwieriges Rennen bevorstehen würde. Denn so gern die Fahrer auf dem anspruchsvollen Hungaroring antreten, so schwierig gestalten sich Überholmanöver auf der Puszta-Piste. Eine Aufholjagd gehört zu den seltenen Ausnahmeerscheinungen.
Überdies entscheiden sich die Ingenieure des Renault F1 Teams, am R.S.19 von Ricciardo die komplette Antriebseinheit zu wechseln – was eine Rückversetzung auf den 20. und letzten Startplatz zur Folge hatte. Dass der Australier von dort noch bis auf Rang 14 nach vorn fuhr, spricht für die Klasse und die Einstellung des schnellen Sunnyboys.
Für Nico Hülkenberg ging dagegen wenig vorwärts. Weil er seinen einzigen Boxenstopp des Rennens bis Runde 36 hinauszögerte, rückte er zunächst bis in die Top-Ten vor. Trotz Leistungsverlust gelang es ihm in dieser Phase, die direkten Verfolger hinter sich zu halten. Nach dem Wechsel von mittelharten auf weiche Reifen reihte er sich in 15. Position wieder ein und sah letztlich als Zwölfter die Zielflagge.
„Wir hatten von Anfang an mit dem Auto und einem Problem in der Motorsteuerung zu kämpfen. Deshalb verlor ich konstant rund drei Zehntelsekunden pro Runde“, rapportierte der 32-jährige Deutsche. „Dadurch war uns der Weg in die Punkteränge frühzeitig verbaut. Die Sommerpause kommt zur richtigen Zeit. Wir werden als Team ein paar Dinge durchdenken, denn wir müssen in der zweiten Saisonhälfte unbedingt stärker auftreten.“
Ein größerer Fortschritt, nicht aber der Sprung in die Punkteplatzierungen gelang Daniel Ricciardo im zweiten Renault R.S. 19. Obwohl er auf der härtesten Reifenmischung gestartet war und der Hungaroring als überholfeindlich gilt, ackerte sich der Australier scheinbar mühelos in Reichweite der ersten Zehn. Nach dem Boxenstopp musste er diese Arbeit von vorn beginnen und landete nach mehreren sehenswerten Überholmanövern auf Position 14.
„Uns war klar, dass dieses Rennen vom letzten Startplatz aus kein Zuckerschlecken würde, aber es gab dennoch einige sehr erfreuliche Momente“, so der stets gut gelaunte Mann aus Perth. „Es gelang uns, die harten Reifen lange in guter Verfassung zu halten, und auf dem weicheren Satz fuhr ich am Ende richtig schnell. Schade, dass ich nicht noch an Kevin Magnussen vorbeikam. Wir werden jetzt die Systeme resetten, uns alle etwas erholen und dann gemeinsam eine bessere zweite Saisonhälfte anpeilen.“
(Stand 08/2019, Irrtümer vorbehalten)