Es lief so gut und endete doch so unglücklich: Das Renault F1 Team kehrt mit leeren Händen vom Großen Preis in Bahrain zurück. Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo lagen jeweils auf Punktekurs, als drei Runden vor Rennende beide Grand Prix-Piloten fast zeitgleich aufgeben mussten. Als bester Teilnehmer mit einem Hybridmotor von Renault erreichte McLaren-Nachwuchstalent Lando Norris das Ziel auf Rang sechs.
Hülkenberg zählte dabei klar zu den Stars des zweiten Saisonlaufs. Mit seinem Renault R.S. 19 hatte sich der Emmericher schon auf den ersten Metern wie ein Blitz durch das Starterfeld gekämpft und von Rang 17 in die Top 10 vorgearbeitet: eine Position, die er sukzessive bis auf die sechste Position verbessern konnte. Dabei überholte er auch seinen australischen Teamkollegen, der als Zehnter ins Rennen gegangen war und zunächst auf eine Einstopp-Strategie gesetzt hatte – auf dem stets etwas sandigen Formel 1-Kurs von Sakhir leider keine gute Taktik. Dennoch hielt sich der siebenfache Grand Prix-Sieger in den Punkterängen. In Runde 54 von 57 jedoch kam für beide das überraschende Aus.
„Das ist definitiv nicht leicht zu verdauern – Motorsport kann zuweilen sehr grausam sein“, bedauerte es Nico Hülkenberg, das Ziel nicht erreicht zu haben. „Eigentlich lief das Rennen großartig, ich hatte viele Positionskämpfe auf meinem Weg von Rang 17 bis auf Platz sechs. Speziell die erste Runde war verrückt, aber ich bin super durchgekommen und habe dann voll konzentriert weitergekämpft. Plötzlich aber fehlte die Antriebsleistung, das war es dann. Das Team lag mit unserer Zweistopp-Strategie absolut richtig, daraus können wir positive Rückschlüsse ziehen. Aber wir müssen auch gucken, dass wir in Zukunft solche Enttäuschungen vermeiden.“
Starke Vorstellung, die nicht belohnt wurde
Daniel Ricciardo hatte während des Rennens etwas größere Mühe. „Es ist heute so viel passiert!“, bestätigte der 29-Jährige aus Perth. „Zu Beginn sah es so aus, als wären wir voll konkurrenzfähig, und haben deswegen auf nur einen Boxenstopp gesetzt. Während des ersten Stints musste ich jedoch feststellen, dass meine Reifen zu schnell abbauten – vermutlich wäre es besser gewesen, zweimal neue Pneus auszufassen. Gegen Rennende konnte ich den von hinten heranbrausenden Autos leider nicht mehr viel entgegensetzen. Dann trat ein Problem mit der kinetischen Energie-Rückgewinnung auf. Das Wochenende verlief für mich etwas wie eine Achterbahnfahrt. Wir gucken uns das jetzt noch einmal in Ruhe an, werden daraus lernen und stärker zurückkommen.“
„Nach einer sehr intensiven Winterpause haben wir leider keinen guten Start in die neue Saison erwischt“, räumte auch Renault F1-Teamchef Cyril Abiteboul ein. „Wie bereits in Melbourne wurde unser Qualifying auch in Bahrain wieder von kleineren Elektronikproblemen an beiden Wagen massiv beeinträchtigt. Dann endete unser Rennen kurz vor dem Ziel. Das ist frustrierend und eigentlich nicht akzeptabel, zumal beide Renault R.S. 19 sowohl über die einzelne Runde als auch über längere Distanzen sehr konkurrenzfähig wirkten. Nico hat einmal mehr eine fantastische Vorstellung abgeliefert, indem er vom 17. Startplatz bis auf Rang sechs nach vorne gefahren ist. Auch Daniel war schnell unterwegs, doch leider zahlte sich seine Rennstrategie nicht aus. Er nimmt in dieser Woche an den Bahrain-Testfahrten teil, um sich mit dem Auto noch vertrauter zu machen. Und wir legen unseren Fokus jetzt mehr auf die Zuverlässigkeit.“
(Stand 04/2019, Irrtümer vorbehalten)